Sicher haben Sie schon mal einen schlafenden Hund beobachtet. Hunde bewegen sich im Gegensatz zum Menschen im REM-Schlaf gelegentlich. Die Unterdrückung des Muskeltonus ist demnach nicht so stark ausgeprägt. So zucken sie mit den Beinen, legen die Ohren an, bewegen die Barthaare und wedeln mit dem Schwanz oder winseln. Dass Hunde, aber auch Katzen träumen, zeigt sich sehr eindrucksvoll bei Tieren, bei denen dieser Mechanismus zerstört wurde, die Muskeln also Signale vom Gehirn erhalten. (Dies geschieht auf sehr grausame Weise im Tierexperiment) Diese Tiere verhalten sich schließlich ganz ähnlich wie im Wachen, allerdings ignorieren sie äußere Reize und den Raum, in dem sie sich bewegen. So reagieren sie zum Beispiel nicht auf Futter, das man ihnen reicht. Sie scheinen sich zu verteidigen, etwas Imaginäres anzugreifen oder einen Raum zu erkunden. Offensichtlich erleben sie etwas, das unserer Vorstellung vom Träumen ähnelt.
Das Träumen gehört zum Wesen der Säugetiere und auch der Vögel. Sogar Kühe träumen, wenn sie auf der Wiese wiederkäuen. Zumindest ähnelt ihr EEG dem eines Menschen im REM-Schlaf. Und da sich der REM-Schlaf beim Opossum (siehe Bild links) findet, einem lebenden Fossil, das schon über 180 Millionen Jahre die Erde bevölkert, schlussfolgern viele Wissenschaftler, dass somit auch die gundlegenden physiologischen Bedingungen für das Träumen ebenso alt sind.
Ein Hauptmerkmal des REM-Schlafs ist das Erschlaffen der Skelettmuskulatur. Die meisten Säugetiere, einschließlich der Menschen, sind in dieser Schlafphase vollständig gelähmt. Auch Katzen ergeht es nicht anders. Experimente, bei denen diese Lähmung operativ aufgehoben wurde, zeigen deutlich, wie die Katze ihren Traum ausagiert.
Hunde regen sich im REM-Schlaf klarer. Der Muskeltonus ist nicht so stark unterdrückt. Bei Hunden können wir also deutlich sehen, dass sie gerade mehr als nur schlafen, sie sind mit sich selbst beschäftigt, sie träumen. Michel Jouvet, der die oben beschriebenen grausamen Experimente mit Katzen durchgeführt hat, hat folgende Hypothese formuliert:
Eine Funktion des paradoxen Schlafs, wie der REM-Schlaf noch genannt wird, könnte darin bestehen, das instinktive Verhalten, wie das Jagen, Verteidigen, Angreifen oder Paaren im Schlaf zu schulen, bzw. die entsprechenden neuronalen Netzwerke zu prüfen und zu festigen.
Wie das aussieht, wenn ein Hund träumt, etwas oder jemanden verfolgt oder vielleicht flüchtet, zeigt uns sehr eindrücklich Bizkit in seinem Youtube-Video. Bei diesem Hund ist anzunehmen, dass die Lähmung der Muskeln im REM-Schlaf nicht funktioniert. Möglicherweise leidet er unter dem sogenannten Schenck-Syndrom, also dem Ausagieren von Träumen.
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